Schrift und Typografie in der Zeitgenössischen Kunst
17. Leipziger Typotage am 28. Mai 2011

Prof. Andrea Tinnes

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Andrea Tinnes studierte Visuelle Kommunikation an der FH Mainz und Grafik Design am California Institute of the Arts (USA). Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen vor allem in den Bereichen Schriftgestaltung und Typografie für kulturelle Projekte. 2004 gründete sie ihr eigenes Fontlabel "typecuts". Nachdem sie von 2003 bis 2008 als Gastprofessorin an der Bergen National Academy of the Arts in Norwegen Typografie unterrichtet hatte, wurde sie 2007 zunächst als Gastprofessorin und 2008 als Professorin für Schrift und Typografie an die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle berufen. Die Arbeiten von Andrea Tinnes wurden in zahlreichen Büchern und Zeitschriften veröffentlicht sowie in vielen Ausstellungen gezeigt. Zu ihren Auszeichnungen zählen u.a. ein Certificate of Typographic Excellence und ein Red Dot. Ihre Schrift PTL Skopex wurde als "Typographica's favourite fonts 2006" ausgewählt. Sie lebt und arbeitet als Schrift- und Grafikdesignerin in Berlin.

Jenny Baese

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Jenny Baese studierte nach einer fotografischen Ausbildung Kommunikationsdesign, Visuelle Gestaltung und SystemDesign in Potsdam, Zürich und Leipzig. Ihr Fokus liegt auf der Gestaltung von Büchern, wobei sie ihre beiden Standbeine Typografie und Fotografie miteinander verbindet. 2005 gründete sie mit der wissenschaftlichen Illustratorin Lisa Wilkens ihr Gestaltungsbüro "schriftbild". Seit 2009 ist sie künstlerische Mitarbeiterin an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Dort lehrt sie im Schwerpunkt Editorial Design des Studienganges Kommunikationsdesign. Sie lebt und arbeitet als Gestalterin in Berlin.


Referat: Die große Kunst des kleinen ABC

Andrea Tinnes und Jenny Baese sprechen über ihre eigene Begeisterung und Lust auf Buchstaben, skizzieren die Herausforderungen bei der Lehre und stellen exemplarisch Projekte ihrer Studierenden vor. Grundsätzlich stellt sich für beide die Frage, wie man die Leidenschaft für Schrift in der Lehre weitergeben kann und warum man Schrift überhaupt weitergibt. Man könnte ganz einfach sagen, dass es ohne Schrift keine Kommunikation gibt. Doch es ist noch viel mehr: Das Alphabet an sich ist ein vermeintlich starres System. Mit Veränderungen und Kombinationen lässt sich daraus ein wahrer Formenschatz generieren. Form ist dabei immer auch an einen Inhalt geknüpft, was das Spannende an der Typografie ist.

Die Referentinnen stellen in ihrem Vortrag auch das Curriculum vor, das ihre Studierenden an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle durchlaufen. Ausgehend von der zentralen Fragestellung - was ist und was kann Typografie? - erfolgt unter der Regie von Andrea Tinnes zunächst eine spielerische und methodische Einführung in die typografische Gestaltung. So werden die Grundlagen der Zeichengestaltung und des Schriftentwurfs vermittelt, einschließlich Formuntersuchungen auf der Fläche und im Raum, verbunden mit visuellen Gestaltungsstrategien. Begleitende Vorträge bieten eine Übersicht zu historischen und zeitgenössischen Entwicklungen.

Im Hauptstudium erweitern die Studierenden - unter anderem betreut von Jenny Baese - ihre Kompetenzen, indem sie komplexe Gestaltungsaufgaben lösen. Die Strukturierung von Texten, die Ausarbeitung einer Dramaturgie sowie das typografische Durchgestalten einer gesamten Publikation sind der praktische Rahmen der Schwerpunkt-Projekte im Master-Studiengang Editorial Design.
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Leipzig, 12. Mai 2024, 21.15 Uhr